Städte verbieten Werbung
Zwei gegenläufige Trends: einerseits boomt Digital out of Home, andererseits wehren sich immer mehr Städte gegen Außenwerbung. Sechs Gründe gib es dafür:
- Stadtbild und Ästhetik: Übermäßige Werbung kann das Stadtbild stören und ästhetisch beeinträchtigen.
- Erhalt historischer und kultureller Bereiche: Außenwerbung kann den Charakter historischer Viertel verändern.
- Visueller Lärm: Eine Vielzahl von Anzeigen kann das Stadtbild überladen und unübersichtlich machen.
- Umwelt- und Gesundheitsaspekte: Leuchtende Werbetafeln können störend wirken und die Lebensqualität mindern.
- Verkehrssicherheit: Bewegte Anzeigen können Autofahrer ablenken und die Verkehrssicherheit gefährden.
- Förderung nachhaltigen Verhaltens: Weniger Werbung kann den Konsumdruck verringern und nachhaltiges Verhalten fördern.
Edinburgh will keine SUV-Werbung
Edinburgh setzt ein bedeutendes Zeichen im Umweltschutz. Die Stadt hat ab sofort Werbung für besonders klimaschädliche Produkte untersagt. Dies betrifft insbesondere Werbung für SUVs, Flugreisen und Kreuzfahrten sowie alle Unternehmen, die fossile Brennstoffe fördern oder vertreiben. Elektro- und Wasserstofffahrzeuge sind von diesem Verbot ausgenommen.
Genf verbietet Plakate
Das Bundesgericht hat das im Jahr 2022 in der Genfer Gemeinde Vernier eingeführte Verbot kommerzieller Plakatwerbung für rechtmäßig erklärt. Das Verbot betrifft sämtliche kommerziellen Plakate, die von öffentlichem Grund aus sichtbar sind, unabhängig davon, ob sie auf öffentlichem oder privatem Grund angebracht wurden.
44 Initiativen gegen Werbung
Die Werbebranche steht vor einer zunehmenden Bedrohung durch geplante Werbeverbote, was sich bei einer Veranstaltung der IAA im Zürcher Westhive zeigte. An dieser Veranstaltung nahmen etwa 70 Personen teil, die über die Einschränkungen der Werbefreiheit diskutierten. Besonders besorgt äußerten sich Vertreter der Branche über die möglichen negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft.
Nachtverbot für Werbedisplays
Während der Gaskrise gab es ab September 2022 eine Verordnung, die Werbetreibende verpflichtete, digitale Werbedisplays in der Zeit von 22 Uhr abends bis 6 Uhr morgens abzuschalten. Diese Maßnahme dient der Reduzierung des Energieverbrauchs, der in Zeiten der Energiekrise von besonderer Bedeutung ist. Vor allem LED-basierte Werbedisplays sind betroffen, da sie im Vergleich zu hintergrundbeleuchteten Plakaten einen deutlich höheren Stromverbrauch aufweisen. Eine Analyse zeigt, dass diese digitalen Werbeflächen in Deutschland pro Jahr rund 113 Gigawattstunden Strom verbrauchen, was etwa dem jährlichen Verbrauch von 40.000 Haushalten entspricht.
Werbe-Mural kommt gut an
Das Churer Start-up Wand AG hat in Zürich-Altstetten das erste Werbe-Mural der Schweiz realisiert. Dieses beeindruckende Kunstwerk wurde von dem renommierten Mural Artist Fabian „Bane“ Florin im Auftrag von PostFinance gestaltet. Das Mural, das eine 14 Meter hohe Wand ziert, bringt das Thema Traumkonto eindrucksvoll zur Geltung und markiert einen Meilenstein in der Schweizer Werbelandschaft.